31.05.2022

Mit diesem kleinen Bericht, möchte ich Euch mit auf den höchsten Berg Portugals, dem Montanha do Pico, mitnehmen.

 

Viel Spaß dabei wünscht Oliver Lorenz

 

Die Bergbesteigung hatte ich schon einige Tage im Vorfeld angemeldet. Die Anmeldung kostete 25 € und es empfiehlt sich, sie im Vorfeld zu erledigen, da immer nur eine begrenzte Personenzahl den Pico besteigen dürfen. Die Anmeldung lief über die Pico-Webseite. Der Start am Aufstiegstag war um 12 Uhr am Casa da Montanha in einer Höhe von 1.200 Metern. Bei der Abfahrt im Thal betrug die Temperatur 20 Grad,  beim Startpunkt nur noch 8 Grad. 

Beim Casa de Montanha angekommen, hatte ich mich bei der Rezeption gemeldet. Dort wurde mir die Rute erklärt und ein GPS-Sender überreicht. Mit diesem Sender werden die Wanderer auf der Strecke überwacht, was zur Sicherheit beitragen soll falls es zu Komplikationen kommt.

 

Dann ging es los, eine Tür führt aus dem Center hinaus auf den Pfad zum Pico, das Gelände ist überschaubar, das satte grün der Pflanzenwelt ist allgegenwärtig, die Beschaffenheit vom Weg des ersten Abschnittes ist steinig und Teilweise eine wenig schlammig da es am Vortag geregnet hatte.

 

Die Sicht war weniger gut, obwohl die Wetter-App am Tag zuvor etwas anderes anzeigte, aber so ist nun einmal auf den Azoren. Das Wetter schlägt von einem Tag zum anderen oder von Minute zur anderen um. Ich konnte lediglich ca. 30 Meter weit schauen, mehr war leider nicht möglich da die Wolken zu tief hangen. Als Orientierung um auf dem richtigen Weg zu bleiben sind im Abstand von ca. 20-30 Meter Pfosten mit Markierungen zu sehen. 

Nach ca. 45 Min. Aufstieg beginnen vermehrt die alten Lavaströme über die man hinwegläuft, skurrile Formen und unterschiedlich farbige Steine sind auf dem Weg zu sehen.

 

Nun bereits 120 Min. unterwegs und auf einer Höhe von ca. 1800 Meter machte sich der erste Schnee bemerkbar, überall sieht man vereinzelt kleine Schneeflächen die sich auf den Steinen niederlegen.

Die Wolken taten sich zwischendurch ein wenig auf, so dass man ab und zu bis zum Meer hinabschauen konnte. Der Weg an sich, war trotz des Schnees weiterhin gut begehbar.

 

Eine weitere halbe Stunde führte der Pfad hinauf bis ich an einem scheinbaren Ende anlangte, die Höhe betrug ca. 2100 Meter. Nun sollte ich eigentlich in die Senke des Vulkans hineinschauen können, doch leider war dies wegen der tief hängenden Wolken nicht möglich.

Wer nun noch Sportlich unterwegs ist und Lust auf einen bisschen Nervenkitzel hat, kann weiter bis auf die Spitze des Pico`s wandern, die letzten 100 Meter allerdings sollten nur Leute bestreiten die Schwindelfrei sind und eine gewisse Trittsicherheit mit sich bringen. Der Weg ist sehr steil und an manchen Stellen klettert man an Steinen entlang, man benötigt jedoch keine Steigeisen oder eine sonstige Kletterausrüstung.

Die letzte Anstrengung hatte sich jedoch gelohnt. An der Spitze des Pico`s mit einer Höhe von 2351 Meter angekommen, war man hoch genug um über den Wolken zu sein, die Sonne strahlte, vereinzelt lockerten sich immer wieder kleine Felder auf so das man bis ins Land hinunterschauen konnte.

Auf dem Gipfel selbst herrschte eisige Kälte und tobende Windböen, an den Felswänden waren erstaunliche Eiszapfen welche schön an zusehen waren, Nach 10 Min. Aufenthalt, mehr war auf Grund der Witterung leider nicht drin, beschloss ich den Abstieg anzutreten.

Das Wetter wurde zunehmend windiger, man musste aufpassend das einem die Windböen nicht aus dem Gleichgewicht bringen und man dadurch einen Fehltritt riskiert.

 

Nach ca. 3 Stunden Abstieg erreichte ich wieder die Talstation wo ich meinen GPS-Sender am Schalter abgab. Als Hinweis: Der Verlust des Senders hat eine Gebühr von 300 € zur Folge. Also schön darauf aufpassen.

Fazit: Um auf den Pico zu wandern, sollte man Trittsicher sein und eine gewisse sportliche Kondition mitbringen um bis zum Ende durchzuhalten. Gutes festes Schuhwerk, was bis über die Knöchel geht, kann ich nur sehr empfehlen um ein umknicken zu vermeiden.

Das Wetter sollte berücksichtigt werden, am besten wählt man einen Tag aus an dem es recht sonnig und halbwegs Wind frei ist.

Alles im Ganzen ist die Pico Bergbesteigung ein Muss, wenn man auf dieser Insel ist. Die Natur ist wunderschön und die Aussicht auf dem Gipfel Atemberaubend.

 

Zu meinem kleinen Abenteuer noch ein Video.